Vorwissen der W2A aus dem
Unterricht der W1A:
Das Thema "Enyzme" ist schon einmal an unserem
Biologie-Unterricht vorbeigelaufen. Denn in der W1A hatten wir alle
klassische und etwas molekulare Genetik behandelt. Die klassische Genetik
kommt in den Klassen 3 und 4 nur wenig vor, muss aber im mündlichen Abitur
bekannt sein. Die molekulare Genetik kommt noch einmal gründlich dran in
den Klassen 3 und 4. Die molekulare Genetik haben wir schon mal bis zum
Endprodukt, der Herstellung von Proteinen, verfolgt. Und damit die Abläufe
in der Zelle funktionieren, braucht es Enzyme, und wir haben sie an der
Tafel und an zwei Stellen in Arbeitsblättern erwähnt:
2.2.2019:
Zu obigem Tafelbild gab es ein
Arbeitsblatt am 1.12.2018:
Grundlegendes über Proteine
Nur die
Proteine, die in unserem Körper sind, erben wir zunächst - nichts anderes.
Die DNA aller Lebewesen ist ausschließlich ein Code, um Proteine
herzustellen.
Während die DNA
sehr stabil ist und z.B. in 20.000 Jahre alten Fossilien noch in Teilen
unzerstört zu finden ist, sind Proteine weniger stabil und geben ihre
Arbeit mal nach Stunden, mal nach einigen Jahren auf.
Die DNA
übersetzt von ihrem stabilen Code aus „Nukleinbasen“ ihre
Bauanleitung hinüber zu Proteinen, die aus Aminosäuren aufgebaut sind.
Immer drei Nukleinbasen, ein „Triplett“, formulieren eine bestimmte
Aminosäuren. Die Abfolge der Nukleinbasen in der DNA codiert die
Abfolge der Aminosäuren (AS) in einem Protein.
Dies
versuchen wir in einer Tafelzeichnung darzustellen
Proteine
bestehen im Grundbau aus einem Faden von mindestens 100 AS. Im
Durchschnitt sind es etwa 300 AS, es gibt aber auch Proteine mit mehreren
1000 AS.
Alle unsere
Proteine sind durch abwechslungsreiche Abfolgen von nur 20 verschiedenen
Aminosäuren aufgebaut. Namensbeispiele: Glycin Gly, Alanin Ala, Cystein
Cys
Wir zeichnen
einen AS-Faden mit Gly-Ala-Cys und weiteren AS aus https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Aminosäuren
Merken
wir uns vier Aufgaben von Proteinen:
Sie können als Enzyme, Immunproteine, Puffer-Proteine und Gerüstproteine
arbeiten.
Rechts oben die fünf Punkte war ein Schülergemälde, wie
ein Enzym aussähe. Daraufhin haben wir eine nützlichere Darstellung
gefunden: Das Enzym als Pacman. Was genau in Pacmans Klappe passt, ist das
Substrat. Hier wird des Substrat in zwei Teile gespalten = chemische
Reaktion, und vom Pacman wieder ausgespuckt. Enzyme sind Bio-Katalysatoren
- sie verbrauchen sich nicht bei einer chemischen Reaktion und senken die
Aktivierungsenergie.
1.12.2018:
Aus dem Arbeitsblatt
"Abschluss Proteine", S. 2 "Weiter führende Erläuterungen":
Ein Enzym verbraucht
sich nicht, wenn es eine chemische Reaktion herbeiführt. Diese Regel
gilt für alle Katalysatoren.
Das, was ein Enzym
chemisch verändern kann, ist ein Substrat. Für unsere Katalase im
Versuch gibt es das Substrat "Wasserstoff-Peroxid".
Enzyme sind
substratspezifisch: Sie führen nur bei bestimmten Stoffen, oft nur
genau bei einem Stoff eine chemische Reaktion herbei.
Beispiel: Wenn
wir verdauen, ist für die Verdauungsenzyme im Magen und Darm unsere
Nahrung das Substrat. Es gibt dort drei Enzymgruppen, die auf die drei
Haupt-Nahrungs-Gruppen losgehen:
Pepsin hat
als Substrat Proteine
Lipase hat
als Substrat Fette
Amylase hat
als Substrat Kohlenhydrate
Enzyme sind
wirkungsspezifisch: Das gleichen Substrat kann von zwei verschiedenen
Enzymen in zwei unterschiedliche Richtungen chemisch bearbeitet werden.
Beispiel: Das
Substrat "Glycose" wird vom einen Enzym (Stärkesynthase) zu
Stärke-Molekülen aufgebaut. Von einem anderen Enzym (Aldolase) kann
Glucose in zwei Teile gespalten werden.
... Sie brauchen sich
die zwei Enzym-Namen hier nicht zu merken. Sie sollen ohne Enzymnamen ein
Beispiel für "Wirkungsspezifität zweier verschiedener Enzyme beim selben
Substrat" beschreiben können.
Enzyme sind Katalysatoren,
„Biokatalysatoren“.
Enzyme senken die Aktivierungsenergie
einer Reaktion. Die
Aktivierungsenergie ist eine energetische Hürde. Sie hindert einen Stoff
daran, chemisch zu einem anderen Stoff zu reagieren, zu dem er eigentlich
durchaus reagieren kann - wäre da nicht die Hürde.
Bei
gleichwarmen Lebewesen - Säugetieren und Vögeln - ermöglichen die Enzyme
eine optimale chemische Arbeit im Körper bei etwa 37 Grad Celsius. Schon
ab 41 Grad Celsius laufen die chemischen Reaktionen so unpassend
verschieden schnell ab, dass der Körper sterben kann. Für die
Arbeitsgeschwindigkeit von Enzymen zwischen 0 und 40 Grad Celsius gilt die
RGT-Regel. Ohne Enzyme
würde in unserem Körper bis 40 Grad Celsius keine chemische Reaktion
ablaufen.
Wir zeichnen ein
Reaktions-Energie-Diagramm für eine
exotherme chemische Reaktion, die bei Zimmertemperatur eigentlich nicht
stattfindet - aber durch ein Enzym z.B. bei Körpertemperatur 37 Grad C
dann knapp doch abläuft. y-Achse = Energie in Joule, x-Achse = Zeit in
Sekunden
Wir zeichnen das Diagramm der
RGT-Regel „Pro 10 Grad
Temperatur-Erhöhung verdoppelt sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei
Lebewesen zwischen 0 und 40 Grad Celsius“.
y-Achse = Reaktionsgeschwindigkeit, x-Achse = Temperatur in Grad Celsius
Und am
1.12.2018:
Ein Protein, das
als Enzym wirkt, hat ein aktives Zentrum. Es hat allgemein eine
besondere, durch die Abfolge jeder einzelnen Aminosäure erzeugte räumliche
Bauweise - und an einer Stelle dieses starren räumlichen Baus gibt es den
Bereich, der eine chemische Reaktion herbeizuführen vermag. Die chemische
Reaktion kann
- das Trennen
einer Verbindung sein,
- das Herstellen
einer neuen Verbindung oder
- das Ändern des
räumlichen Baus eines Stoffes.
Der Stoff, an
dem das Enzym eine Reaktion katalysiert, wird als Substrat
bezeichnet.
Wenn ein
bestimmtes Substrat genau in das aktive Zentrum eines bestimmten Enzyms
passt (wie z.B. der Rezeptor auf der Oberfläche eines Blutkörperchens in
ein feindliches Immunprotein, das dann das Blutkörperchen verklumpt), so
spricht man vom Schlüssel-Schloss-Prinzip.
Wir zeichnen schematisch zwei Enzyme und
ein Substrat. Ein Enzym soll mit seinem aktiven Zentrum auf das Substrat
passen, eines nicht. Z.B. malen wir ein viereckiges Substrat, sowie ein
rundes neben einem auch viereckigen aktiven Zentrum in den zwei Enzymen.
Chemisches Ziel der Katalyse soll die Spaltung des Substrates sein.
Wenn Sie sich an
obenstehende Arbeitsblatt-Texte nicht mehr erinnern, wundert das nicht:
die Enzyme mussten im ersten Schuljahr schon erwähnt werden. Aber sie
waren nicht Thema der Klausur. |