Die ZLN über Flugsaurier ist
zum einen schlicht eine Märchenstunde. Denn was kommt einem Drachen näher
als ein Pteranodon mit 9 Metern Flügelspannweite? Also hier darf die lange
Evolutionsgeschichte von vor 228 bis vor 65 Millionen von Jahren, gerne mit
Bildern, erzählt werden: Dass sie mit den andern Reptilien wenig verwandt
sind und mit den Sauriern gar nicht. Dass es zwei Typen von Flugsauriern
gibt, die auch nicht sehr miteinander verwandt sind. Dass es Thesen gibt,
sie wären behaarte (nicht gefiederte!) Warmblüter gewesen. Dass man nicht
weiß, wie sie vom Wasser aus starteten und wie sie an Land liefen
(zweibeinig wie Vögel oder vierbeinig wie die Vampirfledermaus?).
Zum andern soll in der ZLN die Fähigkeit zu gutem Flug (1
km bitte!) in Zusammenhang mit "Analogie" / "Konvergenz" gebracht werden.
Analog sind äußerlich gleich aussehende Formen des Lebens - Konvergent sind
Merkmale bei Lebewesen, die nicht miteinander verwandt sind, sich aber in
der Evolution aufgrund gleichen Selektionsdrucks zu gleicher Funktionalität
entwickelt haben. Beide Begriffe handeln vom gleichen. |
"Fliegen" ist nun ein
schwieriger Schritt in der Evolution: Die Muskeln und die Stabilität der
Flügel, die leistungsfähige Atmung, die Leichtigkeit des Körpers bis hin zu
besonderen Formen der Ausscheidung (Vögel haben keinen Urin), das
Lenkenkönnen in der Luft - das alles lässt fast alle Tiergruppen nur dumm
gucken, wenn der Vogel davonfliegt. Insekten haben es durch ihre Kleinheit
leichter. Das Fliegen auch größter Insekten ist nicht mit dem Flug auch
kleinster Vögel vergleichbar. Nur einige Kolibris zeigen mit dem Schwirrflug
eine Konvergenz (!) zum Fliegen der Hummeln.
Immerhin ist eben bei den Dinosauriern mit den Vögeln,
bei den ursprünglichen Reptilien mit den Flugsauriern und bei den
Säugetieren mit den Fledermäusen dreimal in der Evolution der Flug
wohlgeraten. Es gibt ansonsten nur gleitende "Flugfische" und kurz segelnde
Flugfrösche. |