Über die letzten Jahrzehnte hinweg waren die Forscher
immer wieder stolz, wenn sie einen komplizierten Ablauf bei Lebewesen so
eindeutig hatten klären können, dass er in der Schule unterrichtet werden
konnte. Ich habe eine Zeitlang die Muskelbewegung unterrichtet, und
neuerdings wird jeder zweite Schüler nach Gentechnik gefragt. Die chemischen
und elektrischen Tricks, mit denen an der Nervenzelle ein Aktionspotential
erzeugt wird, haben im Repertoire der Prüfungsfragen seit langem ihren
Platz.
Allerdings traf ich bei Nachfragen bei
Kollegen, wie bitte sie ihren Schülern den Aufbau der Spannungsdifferenz im
Ruhepotential zwischen Innenmedium und Außenmedium erläutern, stets auf die
Wiedergabe von Schulbuchsätzen, die ich nicht für überzeugend halte (mit den
Ionenausgleichströmchen bei der saltatorischen Erregungsleitung passiert
Vergleichbares). Ich erlaube mir hier, plausibel die Spannungsdifferenz zu
erklären, verzichte dabei aber auf das "Kaliumdiffusionspotential", das
meine Kollegen unterrichten.