Die Teilung der Zelle: einerseits, um sich
identisch zu verdoppeln. Das ist die Mitose. So wächst ein
Organismus. Auf dieser Seite gab es zwei
Filme, einer mit der Meiose im Mikroskop, und ein lustiger Erklärfilm. Weg
sind sie. Urheberstress zerlegt uns.
Andererseits innerhalb der Keimbahn, um sich
vorzubereiten auf die sexuelle Fortpflanzng. Dazu werden Gameten
gebildet. Das ist die Meiose.
Das Thema "Mitose" muss in Klasse 11
geklärt sein! Da geht es darum, wie eine eukaryotische Zelle sich teilt.
Wir starten dann gleich mit:
Die Zelle wird zur Keimzelle - Vorgang
der Meiose
Der diploide Chromosomensatz - wissen alle,
wovon die Rede ist? Wissen wir, wieviele Chromosomen der Mensch hat? - ist
eine Folge der Befruchtung und einer ersten Verdoppelung der Chromatiden,
die direkt nach der Befruchtung zusammenkamen.
Chromatiden ist das, was gleich nach der
Befruchtung und auch gleich nach jeder Zellteilung in einer Zelle vorliegt. Man
kann sie alsbald nicht mehr sehen, weil sie sich "entpacken". Sie werden zu
langen dünnen DNA-Fäden. Wenn die Chromatiden im Zellkern kaum noch im Mikroskop
zu finden sind - dann sind sie "ablesbar". Dann kann die Transkription
stattfinden - das Ablesen der DNA, um Proteine herzustellen - und die
Replikation - die Verdoppelung der DNA, damit später die Zelle sich wieder
zweiteilen kann.
Chromatiden, die sich verdoppelt haben, bei denen
also die Replikation abgelaufen ist, hängen noch an einer Stelle miteinander
zusammen: Dem Zentromer.
Am Zentromer wird später, bei der Zellteilung, der Spindelapparat
anpacken.
Verdoppelte Chromatiden sind im Prinzip
Chromosomen. Richtig "Chromosomen" nennt man sie dann, wenn sie sich eng gepackt
haben für die Zellteilung. Sie sehen dann x-förmig aus: Zwei kompakte
Chromatiden sind sie, die in der Mitte vom X durch das Zentromer noch
zusammengehalten werden.
Ein Chromosom in der Zelle eines Eukaryoten -
also schon mal bei allen Vielzellern - stammt von Mama, ein homologes jeweils
von Papa. Für jede Funktion in der Zelle gibt es also zwei Chromosomen mit im
Prinzip gleichen Aufgaben, das sind die homologen Chromosomen. Es gibt
also in uns jeweils zwei Gene für eine bestimmte Aufgabe.
Wir erinnern uns: die
einzige vererbte Aufgabe aufgrund der DNA ist der Bau von Proteinen,
insbesondere von Enzymen.
Der Umzug einer Zelle in zwei Zellen ist
die Mitose. Die Zelle veranstaltet diese Mitose, damit die Erbsubstanz,
die DNA, verpackt in Chromosomen, korrekt in zwei Zellen bei der
Zellteilung aufgeteilt wird.
Der Zellteilung vorausgegangen in der
Interphase ist die Verdopplung der Chromatiden. Beim Menschen haben
sich also 2 x 22 Autosomen plus 2 Gonosomen (das sind also x- und
y-Chromosomen) = 23 x 2 Chromosomen im Lauf der Interphase aus anfangs 46
Chromatiden durch Verdoppelung (Replikation) gebildet.
Die Chromatiden - das ist das, was anfangs
bereitliegt in einer Eizelle und einem Spermium. Und zwar liegen
in der Eizelle 23 Chromatiden, und im Spermium 23 homologe Chromatiden.
Die
Mitose ist der seltene Moment, in dem sich die verdoppelten Chromatiden,
also die Chromosomen, ganz eng packen, damit der Umzug klappt. In der Zeit
der Mitose werden keine neuen Proteine über die DNA hergestellt, denn
diese ist verpackt. Die Mitose läuft über den vorher hergestellten Bestand
der Zelle an Proteinen und RNA ab.
Die Phasen, die man am einer Zeichnung der
Mitose mit Einzelheiten benennen und beschreiben muss, (Klasse 11, wir
wiederholen) sind: Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase.
Die doppelte Zweiteilung einer Zelle
ohne Interphase: Das ist die Herstellung von Keimzellen in der Meiose.
Wer also die Mitose flüssig beschreiben kann, der hat schon die Hälfte des
Weges zur Beschreibung zur Meiose geschafft.
Die Meiose läuft nur in ausgewählten Zellen
der „Keimbahn" ab. Beim Menschen befinden sich diese Zellen in den
Eierstöcken der Frau und in den Hoden des Mannes.
Ziel ist das Halbieren des Chromosomensatzes für jede Keimzelle. Aus
dipolid wird haploid. Aus einem doppelten Chromosomensatz - eine Hälfte von
Papa, eine von Mama - mit gleichen Aufgaben, also homolog - wird in zwei
Schritten ein halber Satz von Chromatiden.
Bereits im ersten Schritt der Meiose, das ist die
"1. Reifeteilung", erkennt man einen Unterschied zur normalen Mitose - das
Besondere wird schon vorbereitet. Die homologen Chromosomen legen sich nämlich
aneinander. Im Mikroskop sind beim Menschen dann nicht 46 Chromosomen zu sehen,
sondern 23 "Tetraden". Eine Tetrade besteht aus zwei funktionsgleichen
Chromosomen, die nun am Zentromer aneinander haften. "Tetra = 4"
Chromatiden-Fäden sieht man da, während bei einer normalen Mitose die
Chromosomen mir ihren zwei Chromatiden x-förmig aussehen und nebeneinander
liegen.
Im ersten Schritt der Meiose werden nun die
homologen Chromosomen getrennt und vom Spindelapparat in zwei verschiedene
Zellen gezogen. Während also bei der Mitose beim Menschen 46 Chromosomen
auseinander gezogen werden und je 46 Chromatiden in den neuen Zellen landen,
werden bei der 1. Reifeteilung der Meiose 23 Chromosomen aus 23 Tetraden
heraus in die neuen Zellen gezogen. Wir haben dann vorübergehend - es gibt
keine Interphase zwischen der 1. und 2. Reifeteilung der Meiose - schon haploide
Chromosomen in zwei Zellen vorliegen.
Wir brauchen aber haploide Chromatiden. Denn bei
der zukünftigen Befruchtung gäbe es sonst Durcheinander. Für haploide
Chromatiden ("Weniger geht nicht") sorgt die 2. Reifeteilung der Meiose. Noch
einmal greift der Spindelapparat an die Telomere der Chromosomen und zieht deren
einzelne Chromatiden in getrennte Zellen. Das sind dann die Keimzellen. Aus 46
Chromosomen beim Menschen vor der Meiose sind 23 Chromatiden danach geworden.
Bei der 1. Reifeteilung werden die
homologen Chromosomen zufällig in zwei Zellen gezogen. Die eine Zelle mag
beim Menschen zum Beispiel 18 Chromosomen der Großmutter und 5 Chromosomen
des Großvaters erhalten. Die andere Zelle enthält dann 5 Chromosomen der
Großmutter und 18 Chromosomen des Großvaters. Später bei der Befruchtung
paart sich mal diese, mal jene Zelle mit entsprechend bei einer Meiose
zufällig zusammengemischten Keimzellen des Partners. Jedes Kind ist dann
ein besonderes Geschüttele aus Genen von Großmutter und Großvater zweier
verschiedener Eltern! Schicksal, nimm deinen Lauf....
Durch die Meiose ist bei allen Vielzellern eine
ständige Durchmischung der Erbsubstanz garantiert. Meiose plus Befruchtung sind
gekoppelt - und sorgen für die zwei Geschlechter, die sich bei allen Vielzellern
finden. Eukaryotische Einzeller wie das Pantoffeltierchen haben also noch kein
Geschlecht und kennen nur die Mitose. Jeder Wurm ist dann aber
zweigeschlechtlich.
"Nur" die Mitose baut dann auch bei Vielzellern
aus der einen von einem Spermium befruchteten Eizelle den ganzen Körper des
Menschen auf.
Noch einmal: Das gesamte Programm zum
Wachsenlassen eines Elefanten steckt kurz mal in den Zellkernen einer einzelnen
Eizelle und eines einzelnen Spermiums. Und zwar ist es da die DNA, die die
Information hinüberträgt. Und DNA ist eine winzige riesige Bauanleitung für
Proteine. Das ist der Weg der "geschlechtlichen Fortpflanzung". Für unsere
Nachkommen entscheidend ist nur, was über die Keimbahn - also über die
paar Eizellen und Spermien - an Information weiterwandert. Egal, wieviel wir bis
zur Zeugung gelernt haben - unsere Kinder wissen davon bei ihrer Geburt nichts
mehr. Sie haben aber geerbt, zu lernen.
Durch eine Meiose entstehen also haploide
Keimzellen. Ganz viele beim Mann - die Spermien. Vergleichsweise wenig bei
der Frau - die Eizellen, von denen pro Monat eine in die Gebärmutter
wandert. Während die Spermien laufend nachgebildet werden, ist die Meiose
und damit die Zahl der Eizellen bei der Frau schon bald nach der Geburt
fürs ganze Leben fertig. Wenn eine Frau also mit vierzig noch ein Kind
bekommt, hat ihre Keimzelle auf ihre Befruchtung vierzig Jahre gewartet.
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