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04 Didaktik |
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Zwei Einzelheiten:1. Man muss dem Schüler
eingangs mit einer benoteten Arbeit zeigen, was Online-Unterricht ist. Nicht
jeder Schüler kommt klar mit einem hohen Online-Anteil. In meinem Fall forderte ich im Blockkurs Chemie 2015/16 ein Referat-Dokument, das die Schüler aus Internet-Quellen zu recherchieren und zu erstellen hatten, ohne den Lehrer überhaupt gesehen zu haben - und zu etwa zwei Dritteln hatten sie kein Vorwissen im Fach. Über eine Klassen-Homepage erhielten die Schüler von mir vorab Tipps zur Erstellung ihres Referate. Sie konnten dies durch e-mail-Korrespondenz mit mir ergänzen. Im Ergebnis sprangen von 28 Schülern, die sich als Kursteilnehmer gemeldet hatten, 14 ab - genau die Hälfte. Die verbleibenden 14 Schüler bewältigten dann den Kurs mit Bravour. Versuch einer allgemeinen Einschätzung: Schüler am Abendgymnasium haben nur zu 50 % den Charakter für Teil-Präsenz-Unterricht mit Online-Anteil. Wichtig ist mir dieses Merkmal, das ich hier mit "Charakter" umschreibe - nicht Intelligenz, nicht Vorkenntnis, nicht Lernfähigkeit. Es geht um eine Qualität, die für gutes Handwerk genauso wie für eben den Weg zum Abitur hilfreich ist. Es geht um die Fähigkeit, über gewisse Strecken sich selbst-motiviert zu Ergebnissen durchzuarbeiten. Nur Leute, die am Ball bleiben, auch wenn der Chef fehlt, kommen nach meiner Einsicht klar mit dem Online-Unterricht. |
2. Die Notwendigkeit einer
Präsenz der Schüler ist pro Fach anders. Man kann und muss in der Praxis
nicht alle Fächer nach der Gießkannen-Regel "50 Prozent online, 50 Prozent
Präsenz" unterrichten. Hier kommt für sechs Fächer meine Einschätzung. Fächer, die nicht gut online zu unterrichten sind: Sport nur zu 10 Prozent Kunst - je nach Auslegung, was das ist - nur zu 30 Prozent Musik nur zu 30 Prozent 50-Prozent-Fächer: Chemie maximal zu 50 Prozent |
Eigene Vorerfahrung:
1. In den Achtzigern wurde ich in der Wirtschaftsakademie Bad Harzburg (
http://www.afwbadharzburg.de/ )
zum Marketing-Assistenten ausgebildet. So ziemlich alle Strategien, die ich
damals erlebte und die diese Akademie auch heute vermutlich praktiziert,
lassen sich übernehmen.
Pro Halbjahr fuhr ich für drei Präsenztage mit Übernachtung nach Bad Harzburg. Es gab dort eine Mischung aus Vorträgen von Fachleuten und Workshops in Gruppen unter zehn Menschen. In meiner Region - also Stuttgart - wurden die Teilnehmer eines Semesters miteinander vernetzt und hatten sich an einem Ort ihrer Wahl einmal im Monat für einen Tag zu treffen, um Gruppenarbeiten durchzuführen. Bei uns war das ein Seminarraum der Universität, den ich ohne Kosten organisierte. Ansonsten gab es eine aufeinander folgende Serie von Impulsen an die Teilnehmer - damals per Post. Als Abschluss jedes "Impulses" hatte man eine Eigenleistung zu erbringen und per Post nach Bad Harzburg zu senden. Sie wurde dort von einem Prüfer korrigiert, und bei genügender Qualifikation gab es den nächsten "Impuls". Es wurde darauf geachtet, dass zum regionalen Treffen der Teilnehmergruppe, also monatlich, alle den dort vorausgesetzten Mindest-Wissens-Stand wahrten. Darüber hinaus konnte man inhaltlich individuell schon voranpreschen. |
2. Meine Arbeit von 1999 "Chemieunterricht unter Einbezug des Internet", beantragt 1998 nach einer Fortbildung für Lehrkräfte in Bad Boll, gefördert vom Oberschulamt Stuttgart im Schuljahr 1998/99, dann dort in den Akten verschwunden. Foto: Parallel zum Chemiepraktikum Arbeit am Computer - 1999 bereits - wir waren Pioniere |
Allgemeine Stichworte zur Didaktik
Evaluation des Lehrers durch Publikation:
Arbeitgeber, Vorgesetzte, Kollegen und Schüler können mitlesen. |